Vandalismus auf dem Kirchhof in Gingst
Förderverein leistet rasche Hilfe
In der Nacht von Freitag auf Sonnabend, dem 17. auf den 18. Januar 2025, wurde der Kirchhof in Gingst Ziel eines mutmaßlichen Akts von Vandalismus. Unbekannte Täter rissen alle sechs Schilder nieder, die an den verheerenden Großbrand von 1950 erinnern. Fußspuren am Tatort deuten darauf hin, dass mindestens ein Erwachsener oder älterer Jugendlicher beteiligt war.
Die betroffenen Schilder, die vor zwei Jahren vom Förderverein Historische Handwerkerstuben Gingst in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde aufgestellt wurden, tragen historische und emotionale Bedeutung. Sie dokumentieren die Katastrophe des Großbrands, der 1950 ein ganzes Viertel in Gingst zerstörte, und würdigen die beispiellosen Anstrengungen der Dorfgemeinschaft beim Wiederaufbau. Die Texte basieren auf Augenzeugenberichten, die vor über 50 Jahren von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Gingst festgehalten wurden.
„Vielleicht wollten die Randalierer uns ungewollt daran erinnern, dass in diesem Jahr der 75. Jahrestag des Ereignisses bevorsteht“, bemerkte ein Mitglied des Fördervereins mit einem Hauch von Bitterkeit. Doch die Verwüstung bleibt ein schmerzhafter Schlag für die Gemeinde, die das Andenken an diese prägende Zeit bewahren möchte.
Trotz des Schocks handelten die Mitglieder des Fördervereins Kriegerdenkmal Gingst e.V. am Sonntagvormittag entschlossen: Mit Spaten und Harken stellten sie die Schilder wieder auf und sorgten dafür, dass die Erinnerung erneut in Reih und Glied steht – ein Symbol für die Widerstandskraft und den Zusammenhalt der Gingster Gemeinschaft.
Die Polizei wurde über den Vorfall informiert. Hinweise auf die Täter werden erbeten. Wer in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich bei den örtlichen Behörden zu melden.
Die Dorfgemeinschaft hofft, dass dieses traurige Ereignis nicht nur Anlass für Gespräche über Respekt und Werte bietet, sondern auch ein Anstoß dafür ist, den 75-jährigen Jahrestag des Wiederaufbaus nach dem großen Brand mit noch größerer Würdigung zu begehen.