In der Ostsee-Zeitung war es schon zu lesen: Gingst wird jetzt Mitglied im Tourismusverband Rügen (TVR). Knut Schäfer war eigens zur Sitzung der Gemeindevertretung im September gekommen, um Überzeugungsarbeit zu leisten. Mitglieder im Bereich West-Rügen sind bereits die Gemeinden Altefähr, Dreschvitz, Hiddensee, Samtens, Ummanz. Der Verband hat 210 Mitglieder und damit politisches Gewicht.
Der TVR setzt sich für den Ausbau touristischer Infrastruktur ein, zum Beispiel für Rad- und Wanderwege und für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Das ist auch für Einheimische sehr wichtig. Und es soll Schluss sein damit, dass Rügener auf Rügen Kurtaxe zahlen müssen! Mit Hilfe des neuen Tourismusgesetzes MV (in Arbeit) wird dieser Frevel hoffentlich enden. Der Verband berät seine Mitgliedsgemeinden in Bezug auf Fördermöglichkeiten und unterstützt die dringend notwendige Zusammenarbeit.
Die neue Perspektive heißt: Keine neuen Ferienhausanlagen und nicht mehr, sondern bessere Ferienwohnungen. Für Gingst und Westrügen spielen vor allem Tagestouristen eine große Rolle. Die Gäste wohnen gerne in den Seebädern, sind aber zunehmend über die gesamte Insel hinweg mobil und aktiv. Sie suchen Ruhe und Ursprünglichkeit und möchten was vom echten Leben auf Rügen sehen. Schöne intakte Dörfer wie Gingst sind deshalb attraktive Ziele.
Unser Dorfleben ist unser Plus. Um das zu bewahren, sollten wir uns aufs Dauerwohnen konzentrieren. Dauerwohnen sichert uns Einkünfte aus der Lohnsteuer, erhält aber vor allem die Attraktivität des Dorfes - auch für uns selbst. Unsere Stärken herauskehren, Gastronomie (möglichst) ausbauen, die umgebende Natur bewahren, kulturelle Angebote und Märkte pflegen, all das können wichtige Schritte sein.
Da passt es gut, dass sich zwischen KULTIG e.V. (Förderverein in Gingst) und dem Förderverein Neuenkirchen West-Rügen e.V. eine regionale Zusammenarbeit angebahnt hat. Nach den beiden Lesungen zum Picht-Jahr in Gingst und im Hafen Liddow stehen nun Wanderwege im Fokus. Die beiden Vereine laden alle, die Spaß daran haben, zu einer Herbstwanderung auf dem Schmugglerpfad in Lebbin ein. Am Sonntag, 29.10. um 12 Uhr ist Treffpunkt am Gut Lebbin. Nach der etwa 2-stündigen Wanderung kann man noch gemütlich im Gut Lebbin einkehren.
Wenn alle an einem Strang ziehen, lässt sich vieles bewirken. Allzu oft aber geht‘s nach Wilhelm Busch: Bemüh dich nur und sei recht froh, der Ärger kommt schon sowieso.
Herzlichst,
Ihre Gerlinde Bieker
Bürgermeisterin