Die Schlagzeilen zum Thema LNG-Terminal vor Rügens Küste erregen gerade bundesweit Aufmerksamkeit.
Der Plan: In einer Entfernung von nur 4 bis 6 km von der Küste werden zwei 20 Meter hohe Anlegetower für insgesamt 4 Schiffe von je 150 bis 300 Metern Länge als dauerhafte Industrieanlage errichtet. Die Schiffe liefern Flüssigerdgas. Am Terminal wird es in seinen gasförmigen Zustand zurückverwandelt und durch eine 38 km lange Pipeline durch den Greifswalder Bodden bis nach Lubmin gepumpt. Von dort wird es ins deutsche Netz eingespeist.
"Auch wenn die Energiesicherheit Deutschlands von übergeordneter Bedeutung ist, darf dies nicht zur Verschandelung oder gar Zerstörung unserer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft auf Deutschlands größter Insel führen“ fordert auch der Tourismusverband Rügen (TVR). Auch gibt es Bedenken wegen erwartbarer Lärmemissionen, der Gefahr von Havarien, Bränden und Umweltverschmutzung.
In den letzten Ausgaben habe ich an dieser Stelle stets aus dem Inselpakt zitiert, den der TVR auf den Weg gebracht hatte. Die Resonanz auf die lobenswerte Initiative ist bei Rügens Bürgermeistern eher verhalten ausgefallen. Vielleicht wirft nun ausgerechnet das LNG-Terminal ein besonderes Licht auf das Gemeinsame der Interessenslage und auf die Sinnhaftigkeit gemeinsamen Handelns. „Wir sind Insel – die für die Zukunft auf eine nachhaltige bauliche Entwicklung setzt. Wir sind uns der Einzigartigkeit unseres Natur- und Kulturraumes als unabdingbare Basis unserer touristischen Bedeutung bewusst und betrachten jede Entwicklung mit einem Höchstmaß an Sensibilität.“ Wie richtig und wie wichtig!
Und nun eine herzliche Bitte: Für die Gestaltung einer Dokumentation über das historische Gingster Handwerk aus Anlass des Picht-Jahres suchen wir alte Fotos. Bilder aus den vergangenen Jahrzehnten, die einen Eindruck vom Leben und Arbeiten ihrer Familie vermitteln, oder zeigen, wie es hier einst aussah. Die Gemeinde würde diese Bilder gerne kurz ausleihen, um bei einer Druckerei eine Kopie machen zu lassen. Ich freue mich auf Ihren Anruf.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühlingsanfang.
Herzliche Grüße,
Ihre Gerlinde Bieker, Bürgermeisterin